Pressemitteilung zur 24-Stunden-Lesung am Domvorplatz vom 09.12.2018 um 12.00 Uhr bis zum 10.12.2018 um 12.00 Uhr.

Vor circa einer Woche hat die Menschenrechtsorganisation „Mehr als 16a“ zu einer außergewöhnlichen Idee aufgerufen: 24 Stunden am Stück wollen sie zusammen mit Freiwilligen aus dem Buch „Todesursache: Flucht – Eine unvollständige Liste.“ der Schriftstellerin Anja Tuckermann und der Journalistin Kristina Milz vorlesen. Die Aktion fand in mehreren Städten wie z.B. in Regensburg und München statt. Innerhalb kürzester Zeit haben sich zahlreiche Menschen verschiedensten Alters und Gruppierungen in eine Schichtliste eingetragen. Pünktlich, Sonntags um 12 Uhr, startete die erste halbstündige Schicht, trotz starken Windes und Regen. Die Leser*innen und Zuhörer*innen sitzen unter einem  Pavillion. Lichterketten, Kerzenschein, Kekse und Tee stehen für alle Menschen bereit. Hin und wieder bleiben Passant*innen stehen, manche machen es sich trotz der kahlen Wetterbedingung unter Decken bequem und lauschen den Geschichten, die von Menschen handeln, die die Überfahrt nach Europa nicht überlebt haben oder bereits in der Wüste gestorben sind. Gerade die Weihnachtsstimmung unter dem großen Baum am Domvorplatz gibt einen wertvollen Kontrast zu den Geschichten, die gelesen werden und zumeist schlecht enden. Viele Menschen erzählen, wie froh sie seien, dass sie schnell und sicher zurück in ihr warmes Zuhause fliehen können. Gerade in der eiskalten Nacht wird klar, dass die Möglichkeit nach Hause zu gehen ein Privileg ist, das nicht allen Menschen gegeben ist. Die großen Lager in Griechenland sind gerade im Winter eine Zumutung für alle Geflüchteten. Die großen Lager in Libyen, in denen zahlreiche Menschenrechtsverletzungen dokumentiert sind, bestehen weiter. Doch die Lesung soll nicht nur auf die schreckliche Situation der Menschen an den Außengrenzen aufmerksam machen, sondern sie soll Perspektive schaffen und besonders am internationalen Tag der Menschenrechte am 10.12.2018, daran erinnern, dass hinter jeder Zahl Menschen stehen, die gerettet hätten werden können.

Unten finden Sie verschiedene Fotos der Lesung vor, die die Stimmung der Lesung widergeben. Mehr Informationen und Hintergründe über das Buch finden Sie unter https://flucht.hirnkost.de/. Mehr über uns finden Sie auf facebook unter „Mehr als 16a“.